top of page
Bulli Logo.png

bulli-proof 

 blog

  • AutorenbildBulli-proof

Siehst Du den Wald vor lauter Bäumen nicht?...

Aktualisiert: 23. Sept. 2022

... dann geh genau da hin - in den Wald.

gezeichnete alte Badewanne
Ganz ohne Badewanne, aber ein Bad für die Sinne:-)

Wenn Du den sprichwörtlichen "Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kannst, dann weißt Du wahrscheinlich gerade nicht wo hinten und vorne ist. Vielleicht hast Du Dich in Details verzettelt oder einfach den Durch- und Weitblick verloren.

Wenn das so ist, dann habe ich hier eine sehr heilsame Idee für Dich.

"Geh in den Wald, um darin zu baden."

Was ist das denn, Waldbaden?

Es ist das achtsame und absichtslose Schlendern im Wald, bei dem wir alle unsere Sinne öffnen.

Blick in die Baumkronen
Der Baumkronen-Blick

Das Waldbaden kommt ursprünglich aus dem Japanischen und heißt "Shinrin Yoku"1) Schon in den frühen 1980-ern schlägt die japanische Forstagentur das Waldbaden als einen gesunden Lebensstil vor, als eine präventive Wohltat für Körper und Geist und gilt als eine anerkannte medizinische Heil-Methode zur Vermeidung von Zivilisationskrankheiten.


"Shinrin Yoku" steht für 3 japanische Zeichen:

3 Bäume für den: Wald

2 Bäume: für das Gehölz

letztes Zeichen: das fließende Wasser und ein Tal.


Letzteres prägte wahscheinlich den Begriff des Badens. Ich persönlich mag den Gedanken sehr, mit allen Sinnen im Wald oder in der Waldluft zu baden.


Dabei ist es nicht nötig, große Wegstrecken abzulaufen, im Gegenteil. Ein Waldbad umfasst 1,5 bis max. 3,5 Kilometer. Entschleunigung und Achtsamkeit sind das Ziel. Schlendern... wie schon gesagt.

So findest Du Deine Erdung, wenn es mal wieder "hoch hergeht"?

1. Über die Atmung

Die Grundlage der Achtsamkeit, die Dich zur Ruhe bringt, ist die Atmung. In Stresssituationen atmest Du sehr flach und aufgeregt. Durch die Konzentration auf die Atmung und dem bekannten "3 mal tief einatmen und wieder ausatmen" bringst Du als allererstes Regelmäßigkeit in den Atemablauf. Atemübungen kannst Du überall machen, ich schlage aber vor, dass Du zuerst aus der stressigen oder angespannten Situation heraus gehst, einmal "Tapetenwechsel" machst und Dich an einen anderen Platz, in den Garten, eine kuschelige Ecke oder nach draußen in die Natur begibst.


2. Der Wald wirkt wie ein Seelen-Schmeichler auf Deine 5 Sinne

Die ruhige Atmosphäre des Waldes, die schönen Facetten der Landschaft und die saubere, klare Luft. So stellst Du Dir Deinen Wald vor. Du gehst in den Wald, um Dich zu erholen, spazieren zu gehen, Sport zu treiben oder Dir und Deinen Gedanken einfach Frei-Raum zu geben. Die frische Waldluft fließt dabei tief durch Deine Lungen und Du nimmst die darin enthaltenen ätherischen Öle und Substanzen auf.


Der ganzheitliche, positive Effekt des Waldbades ist unter anderem, dass

  • sich die Herzfrequenz und der Blutdruck senkt

  • die Produktion von Stresshormonen reduziert wird (das sog. Cortisol)

  • sich dein Pulsschlag normalisiert

  • sich Dein Immunsystem verbessert (auch durch die ätherischen Öle)

  • sich Dein allgemeines Wohlbefinden steigert


3. Achtsamkeit für Körper und Seele

Achtsamkeit ist ein Begriff, der die konzentrierte Wahrnehmung einer Situation oder Handlung darstellt. Achtsamkeit sagt aus, dass Du Dich fokussierst und acht gibst, auf das was Du tust. Und dies vollkommen im Hier und Jetzt. Das kann

  • die Ausübung eines Hobbys oder einfach süßes Nichtstun sein,

  • der genussvolle Ausblick von einem Berg oder das stille Genießen des Meeresrauschens sein,

  • die stille Arbeit am Gemüsebeet oder die Zubereitung eines frischen, bunten Salates sein.

Du weißt was ich meine? Es ist das Einlassen auf den Moment. Selbst Unkraut jäten kann meditativ wirken :-)

Übungen beim Waldbaden

Ein Waldbad bedeutet die Konzentration auf Deine Sinne. Auf das Sehen - Hören - Riechen - Schmecken und Tasten. Die Sinne aktivierst Du durch achtsame Übungen und ich nenne Dir gerne ein paar Beispiele.:

Baumkronen

1. Übung zum Sehen:

Das ruhende Auge

Du suchst Dir im Wald einen Platz Deiner Wahl, an dem Du Dich wohl fühlst. Die Aufgabe ist, nach einer Atemübung in eine bestimmte Blickrichtung zu sehen und alles in Ruhe zu betrachten und aufzunehmen. Du blickst auf den Horizont oder auf den gegenüber stehenden Baum, einen Ast oder was Deinen Blick anzieht. Bleibe auf diesem Bild-Ausschnitt und nimm die Details wahr. Mach diese Übung für eine Minute.


2. Übung zum Hören:

Geräusche des Waldes

Bei dieser Übung konzentrierst Du Dich auf Dein Gehör. Du kannst dabei die Augen schließen oder auch geöffnet lassen, wie es Dir gefällt. Lausche dabei den Stimmen im Wald, hörst Du einen Vogel von rechts? Einen anderen Vogel von links? Rauschen die Blätter im Wind und wenn ja, wo? Wenn Du Dich auf die Geräusche ringsherum fokussierst, hörst Du immer mehr "heraus", aus Deiner Umgebung und dem Wald.


3. Übung zum Riechen:

Atme die Waldluft tief in Dich ein, konzentriere Dich auf die Düfte. Was nimmst Du wahr? Wie riecht es in diesem Moment? Modrig, moosig oder erdig? Wie definierst Du diesen Waldduft?

einen Baum umarmen
Kuscheln mit dem Baum

4. Übung zum Fühlen:

immer schön, einen Baum umarmen :-)

Oft wird das belächelt, dass die "Waldbader" gerne mit Bäumen kuscheln. Ja, das ist Fakt. Denn so ein Baum hat viel Energie und es gibt wunderbare Übungen hierzu, um diese Kraft zu verspüren, die Bäume Dir geben können. Ich habe das auch gemacht :-)


Bei der folgenden Übung darfst Du Dir einen Baum Deiner Wahl aussuchen. Geh zu ihm und nimm Kontakt auf, indem Du Deine Hand auf die Rinde legst. Schließe dabei die Augen, das unterstützt bei der Achtsamkeit. Lehne Dich dann mit dem Rücken an den Baum und spüre die Kraft in ihm und in Dir. Wenn Du magst, dann darfst Du den großen Kerl auch gerne umarmen. Der Baum ist stark und schützt Dich.


5. Eine Übung mit hohem Spaßfaktor: die Spiegelübung

Eine wirklich nette Übung während eines Waldbades ist: "nimm einen Spiegel, halte ihn direkt unter Deine Nase und betrachte die Wipfel der Bäume".

Wenn Du läufst, dann schau in den Spiegel und Du wirst erkennen, daß die Welt plötzlich spiegelverkehrt zu sehen ist. Das fühlt sich spannend und lustig an und vermittelt das Gefühl von 3D. Und Du wirst durch die Spiegelung vermeintliche Hindernisse während des Gehens sehen, die es in Wahrheit gar nicht gibt an dieser Stelle.



1) Shinrin Yoku wurde 1982 von Tomohide Akiyama, dem Leiter der japanischen Forstverwaltung geprägt (Shinrin-Yoku-Plan (Waldbaden) der Forest Agency, Asahi Shimbun, 29. Juli 1982 (auf Japanisch)


Bulli-proof Logo

Mein ganz persönliches Bulli-proof

Ich kann ein Waldbad empfehlen, es ist eine Wohltat für Körper und Geist. Und wenn Du sowieso gerne in den Wald gehst, dann lade ich Dich dazu ein, Deinen nächsten Wald-Besuch achtsam zu gestalten.

Frei nach dem Motto: 3 x Einatmen und 3 x Ausatmen. Mach mit...:-)

Auch wenn Du vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen konntest, nach einem Waldbad und dem achtsamen Ausflug "lichtet sich Dein Horizont" bald wieder - das wage ich fast zu versprechen:-) ... Also dann, bis bald, im Wald.


Ach ja: ein Goddie am Schluss, weil Du bis hierhin gelesen hast. Ich kann Dir noch erzählen, was bei mir in Gang gesetzt wurde nach einem schwebenden Aufenthalt im Wald... klick auf das Bildchen.




124 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page