Que bello - der Lago di Garda
Torbole liegt im Norden des Gardasee, ganz in der Nähe von Riva.
Wenn Du von Norden kommend in Rovereto Nord Richtung Gardasee abbiegst, fährst Du zuerst durch das Dörfchen Nago, bevor es Richtung See und Torbole bergab geht.
Schon von oben hast Du einen tollen Blick auf den See und Du spürst richtig das "Urlaubsfeeling" aufkommen beim Anblick des glitzernden Sees mit den kleinen Segeln darauf.
Torbole war damals ein Fischerdörfchen, das schon 1786 den schwärmenden Goethe in seinen Bann zog.
Heute lebt Torbole vom Tourismus und wer in Hoch-Zeiten im Stau auf der Hauptstraße stand, der kann kaum glauben, dass das Dorf nur ca. 900 Einwohner hat.:-)
Torboles Charme, Charisma und der Titel "Windsurfer-Hotspot" sind bis über Europas Grenzen hinaus bekannt und so finden regelmäßig Windsurf-Olympiaden und diverse andere Competitions statt. Auch eine Surfikone wie Robby Naish ist ein regelmäßiger Besucher des Lagos.
Im übrigen dreht sich während eines Aufenthaltes am nördlichen Gardasee sehr viel um Wind, Wasser, Berge und damit verbunden um die Sportarten Windsurfen, Kiten, Radfahren, Wandern.
Ich führe Dich jetzt einmal kurz an der Seepromenade entlang, Richtung Ortszentrum.
"Andiamo" - komm mit !
1. Runde: für Earlybirds und Brötchenholer
Guten Morgen !! Aufstehen!! Auf zur morgendlichen Runde entlang des Sees.
Unsere Runde führt uns direkt vom Campingplatz links entlang des noch ruhigen Sees und die Röte am Horizont lässt einen weiteren sonnigen Tag vermuten. Noch ist alles ruhig, noch wirkt alles verschlafen.
Wir bleiben kurz stehen und genießen die Ruhe und Weite... dann gehen wir weiter Richtung Zentrum. Die Familie will ja schließlich versorgt werden ;-)
Lust auf frische Brötchen?
Wir gehen ins Dorfzentrum, denn der Bäcker wartet schon mit seinen frischen Croissants, Brötchen oder sogar Brezen auf uns. Wir sind übrigens nicht die einzigen Gäste, uns erwartet bereits eine kleine Schlange vor dem Geschäft. Aber es lohnt sich.
Während wir warten, zeige ich Dir die Büste von Goethe, der in Torbole anno 1700 und etwas einen Stop einlegte und ganz angetan war von der Schönheit des Gardasees. Es war wohl die Aussicht auf den See, die er von seinem Quartier aus hatte, nachdem er die Fensterläden öffnete. Ganz beseelt hat er dann in Torbole seine "Iphigenie auf tauris" fertig geschrieben.
Doch zurück zum Bäcker. Hmmm.... riech mal - ein göttlicher Backduft kommt uns entgegen. Wir kaufen Croissants mit Schokolade und Vanillepudding-Füllung, Brioches und Ciabatta und kehren mit der frischen Morgen-Beute zurück zum Campingplatz.
Der Rückweg führt uns wieder am See entlang, der innerhalb von Minuten sein Morgengrau in eine rötliche Aufgangsstimmung veränderte.
Einige Angler versuchen ihr Glück und manch tougher morgendlicher Schwimmer genießt das kühle Nass, Early-Birds gehen ihrer Morgengymnastik nach und joggen, machen Yoga, QiGong, führen die Fiffis Gassi oder schauen einfach still auf den See.
2. Runde: Motto-Fototour "Fenster und Türen"
Stehst Du auch so auf italienische Dörfer und deren Baustil? Dann habe ich eine schöne Tour für Dich, denn das Städtchen Torbole oder Nago haben das gewisse Etwas und ich würde Dich gerne mitnehmen auf eine malerische Tour.
Ich hab' zum Beispiel so ein Ding mit Fenstern und Türen und so gehe ich immer wieder gerne mit hoch erhobenem Blick auf Fotojagd in Nago oder Torbole.
Wenn ich dann so als "Hänsin-guck-in-die-Luft" unterwegs bin, dann spielt mir das alte Kopfsteinpflaster hie und da schon mal einen Streich :-) Bis jetzt ging es gut aus.
Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass ich auch Mauerwerk liebe? :-) Kannst Du es mir verdenken? Schau mal, wie romantisch, verspielt...
3. Tour, kurz und knackig: vom Dorfzentrum zum Aussichtspunkt "Belvedere"
Vom Ortszentrum aus gehen wir jetzt Richtung Belvedere.
Die Stufen bis dahin sind einige, sie sind quasi eine gute Übung für die Oberschenkel:-) aber in wenigen Gehminuten sind wir oben und haben von dort einen umwerfenden Blick über Torbole, den nördlichen Gardasee und den Monte Brione - mein Lieblingsberg, rechts im Bild.
Bester Zeitpunkt, entweder am frühen Morgen oder zum Sonnenuntergang.
Wie gefällt es Dir hier oben?
4. Tour auf den Spuren der Vergangenheit: die Wanderung nach Nago
Ein weiterer wunderbarer Weg führt vom Ortszentrum aus über die Vitolo del Fossa an der Kirche vorbei. Sie hat nicht nur einen malerischen Friedhof, sondern auch noch einen tollen Ausblick über die Dächer Torboles hinweg.
Wir wandern weiter. Der Weg Richtung Nago geht zunehmend bergauf und wird ein bisschen anstrengend und schweißtreibend, aber er ist wunderschön.
Ich bin diesen Weg schon sehr oft gelaufen und auch dieses Mal nehme ich mir die Zeit und Ruhe, um Dir den Ausblick über Torbole zu ermöglichen.
Wenige Wanderer sind unterwegs, die Luft erwärmt sich zusehends und die Grillen zirpen um die Wette. Diesen Weg zu beradeln, würde ich nicht empfehlen, schau Dir mal die Steine weiter unten an...
Das kleine Tal Santa Lucia
Ich empfinde diesen Ort als magisch, denn wir befinden uns auf der alten Römischen Verbindungsstraße zwischen dem Etschtal, dem Gardasee und der Poebene.
Wir sehen uns um und bestaunen die jahrhundertealte Arbeit der Menschen beim Bau von Terrassen und Trockenmauern. Die Olivenbäume gehören zu der ältesten und schönsten Pflanzenart der Gegend rund um den Gardasee.
Auf der alten römischen Strasse lustwandelte nicht nur der Bischof von Trient während seiner pastoralen Reisen.
Auch Kaiser, Könige und Feldherren marschierten hier entlang auf Eroberungstour der fruchtbaren italienischen Ebenen.
"Und nun laufen wir hier :-)" lache ich Dich augenzwinkernd an.
Das Jahr 1439...wir schreiben ein historisches Jahr
Seinerzeit ging es um den Kampf gegen die Herrschaft der Familie Visconti über den Gardasee. Da ließen sich die Venezianer etwas einfallen, um ihren Teil der Gardaseeregion einzunehmen und verlagerten eine vollständige Flotte von Galeeren, die über die Etsch nach Mori gelangten, hinunter nach Torbole.
Jetzt lass Dir das nochmal auf der Zunge zergehen:
es wurden Galeeren über den Berg gebracht? ... Geschichte dazu folgt.
Soooo, ich hoffe, Du hast unterwegs gut aufgepasst? Wenn ja, dann sind Dir auch die stillen Zeitzeugen der Galleeren, eingemeißelt ins Nagos Mauerwerk, nicht entgangen.
Nago - ein ruhiges Bergdorf und das Gegenteil zu Torbole
Es liegt zwischen den Reben gebettet ca. 150 m über dem See. Nago ziert ein hübscher Stadtkern mit alpiner Architektur und vom Zentrum aus führt die "Strada Monte Baldo" mit einer serpentinenreichen Straße hinauf zum Monte Baldo.
Ich denke, wir machen hier einen Stop: wir genießen noch einmal den Blick zurück auf Torbole und suchen uns im Dorf ein kleines Café und gönnen uns einen Cappuccino und einen leckeren Lemon-Cheesecake.
Zugegeben, den gab es tatsächlich in Limone und der war soooo gut.
Wir gehen zurück und laufen dabei in Richtung Monte Baldo. Links und rechts genießen wir den Anblick der Trauben und die schier endlosen Plantagen der Olivenbäume.
Die Mittagshitze flimmert, ab und zu hören wir die Bauern mit ihren landwirtschaftlichen Geräten und vor allem das Zirpen der Grillen.
Nach 1,5 Stunden sind wir wieder unten am See und freuen uns aufs Ausruhen, Chillen am Strand und dem Blick auf die vielen Surfer, die schon lange wieder dem Wind frönen.
apropos Wind: Wenn Du mehr wissen willst über das Top-Thema "WIND", dann lies gerne folgenden Beitrag:
Mein Bulli-Proof hierzu:
Torbole ist mein persönlicher "Magic Place", weil es soviel vereint.
Aktivitäten mit Ruhe, Genuss für Augen und Ohren, endlose Olivenplantagen, altes Gestein und italienische Geruhsamkeit inmitten der Touristen.
Ob der Cappuccino in der Früh nach dem Brötchen holen,
Yoga zur Morgenstund,
der Absacker in der Cocktail-Bar
oder chillen unter Pinien am Campingplatz
...
Bis bald, Torbole.
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