Frau am Steuer oder doch lieber das klassische Modell?
- Bulli-proof

- 8. Sept. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Aug.

Hallo an die Wohnmobilisten-Damen
Diesen Beitrag schreibe ich hauptsächlich für die Damen unter uns Wohnmobilisten, denn wie so oft, haben nach wie vor zumeist die Männer gerne die Kontrolle und das "Ruder" in der Hand.
Warum ist das so?
Warum sieht man denn so wenig Damen hinter dem Wohnmobil-Steuer sitzen?
Der Klassiker
Das klassische Modell, dass der Mann meistens fährt und die Frau daneben sitzt, hat sich über Jahrzehnte manifestiert und eingeschliffen. Falls der Mann dann einmal den Co-Piloten mimt, dann hat das oft einen speziellen Grund, nicht ohne jedoch seinen Blick immer wieder überprüfend auf dem Verkehr und Deine Fahrweise zu haben.
Das war auch bei mir so, wenn wir zu zweit im PKW fuhren, dann habe ich das Autofahren zu 95% ihm überlassen.
Mein 5% Anteile kamen immer dann zum Einsatz, wenn er den Schlüssel entweder vergaß oder ich aufgrund seines höheren Alkoholgenusses das Gefährt inklusive ihm nach Hause bringen durfte:-)
Beim Wohnmobil war es sowieso ganz aus. Das Steuer war seine Domäne, und ich habe mich ganz freiwillig gefügt. Hört sich an wie ein klassisches Modell und warum soll ich mir auch den Stress antun ... mit dem Verkehr, mit dem großen Gefährt, mit meinem Besserwisser nebendran :-)
"Der 7. Sinn"
...eine TV-Sendung aus den 70-ern, daran kann ich mich noch gut erinnern, damals war ich Kind. Und da habe ich gelernt, daß
Frauen die schlechteren Verkehrsteilnehmer seien
sie kein Verständnis für Technik hätten
und obendrein nur auf ihr Äußeres fixiert seien.
Whoohoooooo !! Und das beste kommt noch: diese Vorurteile sind tatsächlich noch nicht abgebaut?
Warum auch.
Es sind ja nur ca. 50 Jahre seitdem vergangen und das ist erdgeschichtlich praktisch nichts :-)
Also das mit der Emanzipation, das üben wir noch mal und bleiben dran. Ich gehe jetzt auf das Thema "Selbst ist die Frau" ein, denn das ist auch ein Weg in die Emanzipation. Selbst das Ruder zu übernehmen.
Welche Gründe hindern uns Frauen, das Steuer zu übernehmen?
Du überlässt Deinem Partner gerne das Fahren und kümmerst Dich auf dem Co-Pilotensitz um Reiseziele und Navigation, oder ...
Du bist Dir unsicher in der Handhabe des Fahrzeuges und versuchst es erst gar nicht , oder...
Dir fehlt der passende Führerschein für Euer Fahrzeug, oder ...Du bist schon lange nicht mehr Auto gefahren und es ist ungewohnt, oder...
Du fühlst Dich einfach unwohl, wenn der "Chef" daneben sitzt und mit Argusaugen Deine Fahrweise "unterstützt", oder...
Dein neues Wohnmobil - Ich !!!!
Du bist bald "Manns" genug, das Wohnmobil souverän durch italienische Dörfer zu fahren und darüber hinaus einwandfrei rückwärts aus der Parzelle zu navigieren und das nur mit Einsatz der Seitenspiegel :-)
Wenn letzteres auf Dich zutrifft, dann muß ich Dir hier nichts mehr erzählen. Du hast einen entscheidenden Schritt in Richtung Selbstbewusstsein gemacht.
Wenn Du Dich aber in den anderen Rubriken entdeckst dann möchte ich Dir gerne mehr Mut machen und rufe Dir zu: "auf geht's, ran ans Steuer"!!
Was bedeutet denn GUT FAHREN?
GUT FAHREN bedeutet vor allem, dass ich niemanden gefährde, schädige oder unnötig behindere. Und diese guten Fahrqualitäten schreiben sich voll allem die Männer zu, die Frauen sind da %-ual gesehen, zurückhaltender.
Dies kann natürlich vielerlei Gründe haben. Manche Frauen haben noch nie den Führerschein gemacht oder fahren sehr selten. Und wenn, dann mit dem PKW, aber vielleicht nicht mit dem Wohnmobil. Oder es hat sich so zu Hause eingebürgert, dass einfach aus Gewohnheit immer der Mann am Steuer sitzt.
Vielleicht hast Du aber als Ehemann Deiner Frau schon oft nahegelegt, sie solle euer Wohnmobil mal auch mal fahren oder, falls benötigt, den passenden Führerschein dazu machen. Aber irgendwie hat es noch nicht gefunkt, oder?
Darum kümmere ich mich jetzt einmal. Es wird Zeit, dass mehr Ladies das Steuer übernehmen.
Bewunderung pur
Bewundert habe ich sie schon immer, die Damen, die ganz seriös mit dem Wohnmobil rückwärts aus der Parzelle fuhren, ohne mit der Wimper zu zucken. Respekt!!
Ehrfurcht kam hoch und der hauseigene Gedanke: "das könnte ich nie".
Ich möchte kurz einfügen, dass wir ab 2012 selbst mit einem 9m und danach einem 11m Reisemobil unterwegs waren. Da Letzterer ein Gewicht von 16 t hatte, war hierfür der C-Schein notwendig.
Die Führerscheine staffeln sich nach dem Gewicht:
ab 3,5 t bis 7,49 t benötigst Du die C1 Fahrerlaubnis
ab 7,49 t dann den C-Schein.
Was man nie hofft, das passieren könnte, aber passieren kann
... denn Systeme laufen nur solange, bis etwas dazwischen kommt:
Ihr seid mit dem Wohnmobil unterwegs, Dein Ehepartner wird auf einmal krank, er fühlt sich am Abreisetag nicht wohl, bekommt Grippe, oder hat sich den Fuß verstaucht und hat im schlimmsten Fall Beschwerden mit einem Krankenhausaufenthalt vor Ort - sprich:
ER kann nicht fahren.
ein wahres Fallbeispiel:
Wir waren mit Freunden am Gardasee, das neben uns stehende Pärchen machte eine Bergtour und es kam wie es kommen musste: ihr Ehemann hatte einen Herzinfarkt am Berg und der Helikopter brachte ihn ins nächstgelegene Krankenhaus.
Deren Glück war, dass SIE das Wohnmobil fahren konnte und nicht auf andere Menschen angewiesen war, die das Fahrzeug nach Deutschland zurückfahren würden. So eine Überführung kostet eine Menge Geld und stresst noch obendrein.
Was würdest du nun tun?
DU kannst oder darfst euer Wohnmobil nicht fahren? Dann bleibt es beim Zwangsaufenthalt vor Ort. Das macht keinen Spaß, stimmt´s?
Genau die Geschichte am Berg hat bei mir den unterschwellig brodelnden Plan des C-Scheins in die Tat umsetzen lassen.

Sei Herr der Situation, auf Augenhöhe und mit viel Spaß.
Mehr dazu, wie du in kurzer Zeit den LKW-Führerschein machen kannst,
liest du hier:



















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